Köln - Junkersdorf

Junkersdorf (damals „Gunterersthorp“) wurde nachweislich erstmals am 25. Dezember 962 in der Schenkungsurkunde des Kölner Erzbischofs Bruno (953-965) für das Stift St. Cäcilia urkundlich erwähnt,  ist aber noch wesentlich älter. Immerhin wird – zwar nicht eindeutig zuzuordnen - schon im Jahr 898 von einem „Gunteristorp … im Kölngau“ berichtet.

Zur Herkunft des Dorfnamens wird vermutet, dass dieser auf den Kölner Bischof Gunthar (850-864) zurückgeht, dem der Wiederaufbau des Dorfes nach der normannischen Verwüstung im Jahr 850 zugeschrieben wird.

Bodenfunde, darunter ein römisches Grab in der Nähe des alten Friedhofes, ein fränkisches Gräberfeld am Kornblumenweg und weitere Gräber auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Grote beweisen, dass Junkersdorf noch wesentlich früher besiedelt war.

Der schriftliche Nachweis aus dem Jahre 962 bot jedenfalls den Anlass zu einer Jahrtausendfeier des Ortes vom 29. September bis 7. Oktober 1962. Im Jahre 1987 war Junkersdorf dann bereits mindestens 1025 Jahre alt, woran vom 3.-11. Oktober erneut mit einer Festwoche erinnert wurde.

Näheres zur Geschichte von Junkersdorf können Sie in einem (als pdf-Datei angehängten) Aufsatz nachlesen:

Junkersdorfer Höfe

Eine Übersicht über die Entwicklung Junkersdorfs am Beispiel der landwirtschaftlichen Höfe rund um die alte Dorfkirche in Köln-Junkersdorf mit Bezug auf eine Landkarte aus dem Jahre 1777 Von Christoph P. Selbach und Dr. Reiner Selbach, Köln-Junkersdorf, 2008 Ergänzt um Fotos alter Urkunden aus dem 2009 eingestürzten historischen Archiv der Stadt Köln, 2009

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Junkersdorfer Höfe von Christoph und Dr. Reiner Selbach
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Das „Schöffensiegel“ an der Urkunde von 1489 aus dem 2009 eingestürzten historischen Archiv der Stadt Köln, Foto Reiner Selbach
Das „Schöffensiegel“ an der Urkunde von 1489 aus dem 2009 eingestürzten historischen Archiv der Stadt Köln, Foto Reiner Selbach


Das bekannte Siegel, das heute noch stilisiert im Wappen der Maigesellschaft Junkersdorf e.V. Verwendung findet, zeigt mit St. Antonius (Tönneshof) und St. Gereon (Frohnhof) die Patrone des Klosters des hl. Antonius und des Stifts St. Gereon, also der beiden Kölner Konvente, die in Junkersdorf reichen Grundbesitz und Einfluss hatten. Für die Antoniter steht (links) der Heilige Antonius mit Kreuzstab, Glocke und dem Antoniterkreuz ("Taukreuz") auf dem Wappen ("T" links, halb in der Legende). St. Gereon (rechts) erkennt man am Wappen des Stiftes St. Gereon auf dem Schild. Als Heerführer hält er eine Fahne mit dem Kreuzzeichen. Der „Tönneshof“ und der Frohnhof (Stift St. Gereon) teilen sich zeitweise die Gerichtsbarkeit und benutzen daher das Siegel mit den Patronen beider Konvente gemeinsam.